Im Januar 2015 betreute ich im Rahmen eines Projektes einen 17 jährigen Eritreer. Nach vielen Gesprächen öffnete er sich zunehmend und berichtete über seine Heimat und die traumatischen Umstände seiner Flucht. Durch die wöchentlichen Treffen entstand bald ein Vertrauensverhältnis. Als er im Oktober 2015 in eine eigene Wohnung umziehen sollte, arbeiteten wir engmaschig an verschiedenen Lösungsmustern. Auch seine Schullaufbahn begleitete ich pädagogisch, stand mit Rat und Tat zur Seite, sprach mit seinen Lehrern und ermutigte ihn, positiv in die Zukunft zu blicken. Im Sommer 2016 erwarb er die Fachoberschulreife an einer Gesamtschule. Wir erarbeiteten gemeinsam Zukunftsperspektiven und er entschied sich schnell für eine Ausbildung zum Floristen.
Gerade bei Jugendlichen, die aus Kriegs- bzw. Gewaltgründen ihr Heimatland ohne Familie verlassen, ist eine kontinuierliche pädagogische Begleitung unverzichtbar. Sie müssen wissen, dass sie stets einen Ansprechpartner haben um bei Problemen, bei Behördengängen etc. Hilfe zu erhalten. Auch jetzt stehen wir noch in gutem Kontakt und ich freue mich ihn weiter begleiten zu können.